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Die Geschichte der Glotze

Ein Fernseher aus alten Zeiten: Das Bild war klein und schwarz-weiß.Ein Fernseher aus alten Zeiten: Das Bild war klein und schwarz-weiß.

Eure Eltern oder Großeltern können sich vielleicht noch dran erinnern: Früher fing das Fernsehprogramm erst nachmittags an. Ganz früher war es auch nur schwarz-weiß.

Und bis der Fernseher nach dem Anschalten warmgelaufen war, konnte man sich gemütlich noch ein Glas Kakao in der Küche holen. Vorher war nämlich nur schwarz-weißes Flimmern zu sehen.

Erste Fernsehversuche gab es zwar schon vor mehr als 80 Jahren. «Aber das richtige Fernsehprogramm ging erst 1952 los», erzählt Peter Paul Kubitz. Also vor fast 60 Jahren. Herr Kubitz ist Fernsehexperte am Museum für Film und Fernsehen in Berlin.

Damals gab es zunächst nur ein Hauptprogramm. «Und es gab eine Ansagerin, die die Zuschauer begrüßte und die einzelnen Sendungen ansagte», sagt Peter Paul Kubitz. Spätestens um Mitternacht war Schluss mit dem Programm, oft aber auch schon um zehn Uhr abends. Danach war nur ein langweiliges Testbild zu sehen.

«Zuerst hatten nur ganz wenige Leute einen Fernseher», sagt der Fachmann. Das waren Geräte mit ganz kleinen Bildschirmen - und sie waren sehr teuer. «Deshalb haben sie sich oft mit Verwandten und Freunden getroffen, um zusammen zu schauen». Viele Leute gingen auch in Gaststätten, um fernzugucken. Oder sie drückten sich die Nasen an den Schaufenstern von Elektroläden platt.

Ein eigenes Programm für Kinder gab es erst nur am Nachmittag. Oft waren das Serien aus den USA, wie die Hundegeschichte «Lassie» oder die Abenteuer des Hengstes «Fury». «Abends guckten dann alle gemeinsam Familienprogramm», sagt Peter Paul Kubitz. Vor allem Berichte aus anderen Ländern, über Expeditionen in die Unterwasserwelt und über Tiere waren beliebt: «Damals konnte man ja noch nicht so einfach um die Welt reisen.»

Ein echter Knaller war auch, als das Fernsehen bei uns vor etwas mehr als 40 Jahren farbig wurde. Vor fast 30 Jahren kamen dann die Privatsender dazu - erst mal aber nur in Westdeutschland. Neben ARD, ZDF und den dritten Programmen gab es dort nun auch RTL oder Sat.1. Jetzt konnte man rund um die Uhr schauen, bis einem die Augen aus dem Kopf fielen. Und weil nun auch die meisten Fernseher Fernbedienungen hatten, brauchte man zum Umschalten nicht mal mehr aufzustehen.

Internetseite des Filmmuseums

 

So kommt das Bild in den Fernseher

Die Sache mit Film und Fernsehen funktioniert nur, weil wir so langsam sind: Mehr als 16 einzelne Bilder pro Sekunde können wir in der Regel nicht auseinanderhalten. Wir sehen sie also nicht mehr einzeln, sondern nehmen sie als fließende Bewegung wahr. Ähnlich wie bei einem Daumenkino.

In einem Fernsehstudio macht die Kamera sogar oft 50 Bilder pro Sekunde. Aber wie kommen diese Bilder vom Studio auf den Fernsehbildschirm?

Vor dem Transport wird jedes Bild wie ein großes Puzzle in winzige Stückchen zerlegt. Zuerst in Zeilen, so ähnlich wie in einem Schulheft. Und die Zeilen dann in Punkte. Das geschieht ganz ordentlich, damit man später noch weiß, an welche Stelle welcher Punkt gehört.

Jeder Punkt wird dann in ein elektrisches Signal umgewandelt. Wenn eine Kamera zum Beispiel das Bild von einem bunten Blumenstrauß aufnimmt, dann sind die einzelnen Punkte dieses Bildes verschiedenfarbig und hell. Und deshalb unterscheiden sich auch die elektrischen Signale.

Diese Signale werden verschickt. Sie können in kürzester Zeit riesige Entfernungen zurücklegen. Zum Beispiel durch die Luft bis zu einem Satelliten und wieder zurück. Oder sie flitzen weite Strecken durch Kabel. Zu Hause werden sie dann etwa von Antennen aufgefangen und über ein Kabel in den Fernsehapparat geleitet.

Damit wir das Bild vom Blumenstrauß sehen können, müssen die Signale dort wieder in Farben zurückverwandelt werden. Das passiert im Fernsehgerät in eurem Wohnzimmer. Die vielen winzigen Punkte leuchten dann hell und bunt auf dem Bildschirm auf. Das geht rasend schnell. 50 komplette Bilder pro Sekunde können auf diese Weise entstehen. Und wir Zuschauer sehen eine fließende Bewegung ohne Flimmern und Ruckeln.

Kinderuni Heidelberg zum Fernsehen

Wem gehört das Fernsehen?

Wem gehört das Fernsehen eigentlich? «Viele werden sagen: dem Publikum», meint der Fernsehexperte Peter Paul Kubitz. Also zum Beispiel euch und euren Eltern und anderen Leuten, die gern fernschauen.

«Aber es gibt ja auch Schauspieler, Filmemacher, Kameraleute, die haben alle viel Arbeit reingesteckt», erklärt der Fachmann. Deshalb gibt es ein Urheberrecht. Man darf die Sendungen also nicht einfach so weiterverbreiten, ohne den Urhebern - also den Machern - dafür etwas zu zahlen.

Deshalb sind zum Beispiel Kindersendungen von ARD und ZDF nach ihrer Ausstrahlung im Fernsehen nur für kurze Zeit im Internet zu sehen. Das ist praktisch, wenn man sie gerade verpasst hat. Später muss man sie dann aber kaufen.

Das meiste Geld für ihre Arbeit kriegen die Fernsehsender aber woanders her: Sender wie ARD, WDR, SWR und ZDF - also die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - bekommen Gebühren. Die muss fast jeder in Deutschland, der einen Fernseher besitzt, regelmäßig zahlen.

Private Sender wie Sat.1 und RTL bekommen ihr Geld eher durch Werbung. Sie verkaufen Sendezeit etwa an die Hersteller von Waschmittel oder Süßigkeiten. Und in dieser Zeit dürfen die Firmen dann ihre Werbespots laufen lassen.

Warum ist Fernsehen so besonders?

Stundenlang hängen manche Menschen jeden Tag vor der Glotze. Aber warum nur? Sie könnten doch zum Beispiel auch ins Kino gehen und sich dort einen Film anschauen.

Etwas hat das Fernsehen dem Kino aber eindeutig voraus: «Fernsehen kann die Welt ins Wohnzimmer bringen. Wenn eine Königin heiratet, wenn WM ist oder wenn in Chile Bergarbeiter gerettet werden - am Bildschirm sind alle sofort dabei», sagt Fernsehexperte Peter Paul Kubitz.

Abstimmen per Lichtschalter - nicht per Telefon

Wusstest du, dass Zuschauer früher über den Gewinner einer Fernsehshow abgestimmt haben, ohne ein Telefon zu benutzen? Vor rund 40 Jahren sollten die Sieger einer Spielesendung gefunden werden. Es gab aber noch keine Telefonabstimmungen wie heute - und Handys erst recht nicht.

Damals sollten die Zuschauer etwa für einige Sekunden einfach alle Lampen im Wohnzimmer an- oder ausschalten. Immer wenn für einen Kandidaten abgestimmt wurde, haben die Elektrizitätswerke den Stromverbrauch in der Stadt gemessen. Am Ende hieß es dann zum Beispiel: Der Sieger gewinnt mit 30 000 Glühlampen à 100 Watt Vorsprung.

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